Die vier Elemente – Aspekte der Elementelehre

Vorlesungsreihe:

Das lebende Buch der Natur, Teil I
Tiefenökologie und Neue Naturphilosophie

Humboldt-Universität zu Berlin
Sozialökologie als Studium Generale / Sommersemester 1999
Dozent: Jochen Kirchhoff
Quelle: YouTube-Kanal Jochen Kirchhoff / Alle Audiovorlesungen Nr. 22

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Nun zu den Elementen. Nun etwas verkürzt, da es ja nun die Hälfte der Zeit nur ist, ich kann das nicht wieder aufs nächste Mal jetzt verlagern, sonst kommen wir für das nächste Mal wieder [in Zeitnot o.ä.] Was das eigentliche Thema betrifft, verkürzt, ich muss es also jetzt zusammenziehen, zentral auf die naturphilosophischen Aspekte der Elementelehre.

Dass so ein Buch wie dieses [wahrscheinlich ist Georg Kniebe „Die vier Elemente“ (1993) gemeint] überhaupt erscheinen kann in diesen Jahren, ist ein Beleg dafür, dass es ein Thema ist, was tatsächlich, wie man so schön sagt, in der Luft liegt. Eine Neubesinnung auf die klassische, primär die antike Elementelehre, die man zurückführen kann auf den Naturphilosophen Empedokles, der, soweit wir das wissen können, als einer der Ersten diese Lehre aufgestellt hat: Feuer, Wasser, Luft und Erde und immer auch die Verbindung … , da war immer auch die Verbindung mit einem fünften Element. Ich habe das ja schon vorhin angedeutet, dass in der antiken Tradition nie so eindeutig klar definiert war, dann in der lateinischen Tradition als quinta essentia bezeichnet, als die fünfte Essenz oder überhaupt als die Essenz, als eine Art von sehr feinem Stoff. Dann aber auch wieder eher seelisch-geistig verstanden oder kosmisch, metakosmisch verstanden. Dafür einmal ein Beispiel aus diesem sehr schönen Buch der Gebrüder Böhme über Feuer, Wasser, Luft, die sich mit dieser Frage sehr auseinandersetzen. Das gehört auch mit zur Elementelehre. Was ist denn das Verbindende? Was ist denn dieser Äther? „Entgegengesetzt der unnennbaren, unwissenden Nacht, einer dichten und schweren Gestalt ist das ätherische Feuermeer“, also häufig identifiziert mit dem ätherischen Feuer im Sinne von Heraklit, womit also quasi der Äther eine Art verfeinertes Feuer wird, manchmal auch mit der Luft identifiziert, mit dem Pneuma. Es gibt da also viele verschiedene Überlegungen. Also, „unwissende Nacht einer dichten und schweren Gestalt ist das ätherische Feuermeer, das milde, überaus behände, überall mit sich selbst identisch, doch mit dem anderen nicht identisch [ist]“. Und dann wird hier davon gesprochen, dass dieser Äther auch als Gestirn-Äther im Sinne der geozentrischen Kosmologie auch eine eigene Sphäre darstellt, auch dann wieder gleichgesetzt wird mit dem Seelenfeuer, das wiederum eng verbunden ist mit der Seele des Menschen.

Es gibt keine einheitliche Überlieferung darüber, was denn nun dieser, im Sinne der antiken Tradition, der Äther genau bedeutet. Also manchmal fast ein Pneuma, ein ganz feiner Hauch, ein ganz feines, luftförmiges Etwas und dann auch wieder ein ganz feines, flammenförmiges, feuerförmiges Etwas.

Man muss vielleicht sagen, wenn man von den Elementen redet, dass ja die Grunderfahrung der Elemente jedem von uns ohnehin ständig geläufig und gegenwärtig ist, auch auf dem Hintergrund der vielen Dinge, die wir wissen aus der Chemie, und das in der, sagen wir mal, mythischen Verfassung ja die Elemente immer gebunden sind, in der mythischen Bewusstseinsverfassung, immer gebunden sind mit der unmittelbaren Herausforderung und des Ansprechens: Der Mensch steht immer im Angesicht eines kosmischen Blicks, kosmischer Blitze, die Blitze des Zeus, es ist immer ein Angeblitzt-werden, Angeblickt-werden, ständig eine numinose, herausfordernde Energie, die den gesamten Kosmos durchwaltet. In der eher rational orientierten Naturphilosophie, dann seit Empedokles und anderen, hat man dann versucht, diese Stoffe, die die vier Elemente als Grunderfahrung unseres Seins, als quasi-Stoffe zu definieren, also als vier Ur-Stoffe, aus denen sich dann durch je verschiedene, sehr komplexe Mischungen die ganze physisch-sinnliche Welt zusammensetzt. Und dann war es immer sehr schwierig, genau den Rang, sozusagen die kosmische Hierarchie des Feuers zu bestimmen. Es war immer ziemlich einfach zu sagen, die Erde ist unten, das Feste schlechthin. Also jetzt mal im Sinne der späteren Chemie einfach der feste Aggregatzustand, also das Feste unten, im Sinne der geozentrischen Kosmologie, dann das Wässrige, das Flüssige schlechthin, das Fluidale als eine zweite Ebene, aber immer noch unten. Und dann die Luft, das Luftförmige, das Gasförmige, das ja seiner Wesensart nach Erdflüchtige als die dritte Stufe. Was ist mit dem Feuer?

Und es ist ja interessant, dass die Metamorphose dieser alten Elementelehre in die moderne Chemie ja am Feuer in gewisser Weise haltgemacht hat. Man kann ja sagen, was früher, das erdhaft Feste war, ist heute der feste Aggregatzustand, es gibt dann den flüssigen Aggregatzustand und den gasförmigen Aggregatzustand. Aber was ist Feuer? Man kann sagen, was Feuer chemisch ist, aber man kann schlecht sagen, dass Feuer ein eigener Aggregatzustand sei. Sehr schwierig, Feuer in diesem Sinne zu bestimmen. Und man muss, wenn man die Elementelehre betrachtet, immer berücksichtigen, dass das Grunderfahrungen sind des Menschen überhaupt. Die Erfahrung mit der festen Erde, mit dem Wasser und auch mit der Luft und mit dem Feuer, und zwar auch in destruktiver Hinsicht, in schrecklicher Hinsicht. Es ist nicht so, dass der magisch-mythische Mensch, aber auch nicht im Sinne der antiken Philosophie, diese Elemente nur betrachtet hätte als archetypische, göttliche Größen. Er hat sie auch in ihrer zerstörerischen, ja beängstigenden Qualität gesehen. Und so kann das heute noch einem Menschen, einem, sagen wir mal bürgerlich gehüteten Menschen, leicht passieren, der irgendwie in eine Natursphäre hineingerät, wo eben nur die Elemente quasi herrschen, er wird dann elementar konfrontiert mit den Elementen, die ihn wie Nichts achten.

Da gibt es auch eine schöne Stelle aus dem „Faust“, wo das herauskommt, als Faust erblindet zu Boden sinkt. Am Ende des „Faust II“ gibt es einen bösen Kommentar von Mephistopheles, wo er sich ausdrücklich auf die Elemente bezieht. Auf diesen eher erschrek-kenden Aspekt, den Elementen ausgeliefert sein, dem Wasser, dem Sturm, wie immer. Faust noch begeistert, aus dem Palaste tretend, tastet an den Türpfosten, mittlerweile ist er erblindet. Er freut sich darüber, dass die Lemuren, die Diener von Mephistopheles, graben. Er glaubt, der Graben wird gezogen. Dabei wird sein Grab geschaufelt: „Wie das Geklirr der Spaten mich ergetzt. Es ist die Menge, die mir frönet, die Erde mit sich selbst versöhnet, den Wellen ihre Grenze setzt, das Meer mit strengem Band umzieht.“ Und jetzt Mephistopheles, zynisch, direkt: „Du bist doch nur für uns bemüht, mit deinen Dämmen, deinen Bunen, denn du bereitest schon Neptun und dem Wasserteufel großen Schmaus. In jeder Art seid ihr, ihr Menschen, verloren. Die Elemente sind mit uns verschworen und auf Vernichtung läuft es hinaus.“ Also auch die Vernichtungsdrohung an die menschliche Individualität, dass die Elemente auch diesen zutiefst beunruhigenden Charakter haben, also auch etwas Dämonisches beinhalten können.

Denken Sie, etwa sehr literarisch meisterhaft gestaltet, etwa im „Zauberberg“ von Thomas Mann, einige von Ihnen werden ihn vielleicht gelesen haben, wo dieser Hans Castorp dann in ein Schneetreiben gerät und nichts mehr sieht, weil nur noch Schnee um ihn herum ist und der dann vollkommen verwirrt wird und so elementar konfrontiert wird eben mit dem Element und dann eine Art Halluzination oder Vision hat und also plötzlich schockartig begreift, was es wirklich bedeutet, in dieser Weise eine Konfrontation zu erfahren.

Also, in der magisch-mythischen Bewusstseinsverfassung ist der Mensch immer angeblickt, angeblitzt von dem Numinosen einer ihn ständig durchdringenden und umge-benden Sphäre. In der antiken Naturphilosophie hat man versucht, die Elemente zu bestimmen als Stoffe, niemals als pure, vom Menschen und von den menschlichen Seelenqualitäten abgelöste Stoffe. Das Feuer, das ist wichtig, zentral wichtig, ist immer auch gleichzeitig die Qualität der Erfahrung von Feuer, und zwar auch die Qualität der Erfahrung von Feuer in einem eher metaphorischen Sinne. Also wenn man davon spricht, etwa von einer feurigen Erscheinung, von einer feurigen Rede, von einer feurigen Persönlichkeit. Also zum Beispiel, wie das in einem Nietzsche-Vers hier herauskommt, zitiert Georg Kniebe in seinem Buch über die Elemente, eins von vielen Beispielen Nietzsche, „Ecce humo“: „Ja, ich weiß woher ich stamme, ungesättigt gleich der Flamme blühe und verzehr ich mich. Licht wird alles was ich fasse, Kohle alles was ich lasse, Flamme bin ich sicherlich.“ Also die Identifizierung der Individualität mit der Flamme.

Und das kann man in der antiken Philosophie immer wieder beobachten, dass das niemals abgetrennt wird. Das ist auch eine changierende, fluktuierende Überschneidung, das ist nicht klar getrennt, hier das Feuer als ein physikalisches Phänomen, da unsere Erfahrung von Feuer, häufig genug berühmtestes Beispiel, Heraklit, ist das Feuer, auch eben das ätherische Feuer, das Seelen-Feuer, wie heißt es bei Heraklit: trockene, feurige Seele am weisesten und am besten. Und dann für die Seelen ist es Tod, zu Wasser zu werden.

Es gibt ein letztes Faust-Zitat, dann möge der „Faust“ hier mal wieder beiseite gelegt werden. Es gibt ja eine wunderschöne Stelle in der klassischen Walpurgisnacht, wo es um Wasser und Feuer geht. Um zwei Sichtweisen auch auf die Natur, die in der Goethe-Zeit bekannt waren als Plutonimus und Vulkanismus. Also die einen favorisierten eher das Wasser als einen [in] langen Zeiträumen wirkendes Element, die anderen eher das Eruptive, Destruktive und Gewalttätige dieser Energie. Wo liegt das Zentrum? Homunkulus [im „Faus II“]: „Nur um dir es im Vertrauen zu sagen, zwei Philosophen bin ich auf der Spur, Anaxagoras und Thales, ich horche zu, es hieß Natur, Natur. Von diesen will ich mich nicht trennen, sie müssen doch das irdische Wesen kennen. Und ich erfahre wohl am Ende, wohin ich mich am allerklügsten wende. / Mephistopheles: Dass du auf deine eigene Hand, denn wo Gespenster Platz genommen, ist auch der Philosoph willkommen, damit man seiner Kunst und Gunst sich freue, erschafft er gleich ein Dutzend neue.“ Und dann, dieser berühmte Dialog zwischen Anaxagoras und Thales: „Dein starrer Sinn will sich nicht beugen, bedarf es Weiteres, dich zu überzeugen.“ Eben war gerade ein Berg eruptiv gewaltsam entstanden. Thales: „Die Welle beugt sich jedem Winde gern, doch hält sie sich vom schroffen Felsen fern.“ Anaxagoras: „Durch Feuerdunst ist dieser Fels zu handen.“ Thales: „Im Feuchten ist Lebendiges entstanden.“ Anaxagoras: „Hast du, oh Thales je in einer Nacht solch einen Berg aus Schlamm hervorgebracht?“ Thales: „Nie war Natur und ihr lebendiges Fließen auf Tag und Nacht und Stunden angewiesen. Sie bildet Regeln, jegliche Gestalt, und selbst im Großen ist es nicht Gewalt.“ Also die grundlegende Frage: Ist [sind] es eher lange Fließprozesse, oder sind es eruptive, kataklysmische Prozesse? Eine Frage, die ungeklärt ist. Es ist schwer zu sagen, jetzt mal nur was die Erdgeschichte betrifft. Anaxagoras: „Hier aber war es. Plutonisch grimmig Feuer, äolischer Dünste, Knallkraft-Ungeheuer durchbrach des flachen Bodens alte Kruste, dass neu ein Berg sogleich ent-stehen musste.“ Thales: „Was wird dadurch nun weiter fortgesetzt? Es ist auch gut, und er ist noch da, und das ist gut zuletzt. Mit solchem Streit verliert man Zeit und Weile und führt doch nur geduldig Volk am Seile. “ Goethe neigte eher dem Plutonismus zu. Er lehnte diese eruptiven Gewaltelemente der Natur seiner eigenen Wesensnatur entsprechend ab.

Also es gab immer den Zusammenhang zwischen den seelischen Erfahrungs-qualitäten des Feurigen, des Wässrigen, der Luft und den jeweiligen physischen Qualitäten. Also, das ist ein wichtiger Punkt, das ist nicht vollständig getrennt, und das kann man noch zeigen in der Elementelehre auch im Mittelalter. Bis in die Renaissance hinein kann sich das immer wieder manifestieren, dass vier Elemente vorausgesetzt werden und immer wieder davon gesprochen wird, dass es ein fünftes, letztlich die anderen vier konstituie-rendes, durchdringendes, ja ermöglichendes Element gäbe. Deswegen ist die Frage nach den Elementen immer auch die Frage nach dem Äther gewesen. Das ist sogar noch in der, sagen wir mal, abgeflachten, reduktionistischen Form der Physik des 19. Jahrhunderts in Restbeständen erkennbar. Nicht, die Frage nach dem Urstoff, der letztlich dann auch die Elemente begründen müsste und könnte.

Ich habe angedeutet, dass dieses Thema in gewisser Weise in der Luft liegt und dass aus verschiedenen Richtungen Versuche unternommen werden, diese Elementelehre auf eine neue Weise zu verstehen. Und eines der Bücher, das mir, wie gesagt, erst vor kurzem hier in die Hände gefallen ist, stammt von Callum Coats „Natur-Energien, verstehen und nutzen“. Da versucht Coats am Beispiel des Wassers und seiner rätselhaften Phänomeno-logie zu zeigen, dass man hier ein grundlegendes Verständnis gewinnen kann über Flüssig-keit, über Strömungen, über Natur-Energien schlechthin. Zum Beispiel weist er darauf hin, das wird in vielen Büchern dieser Art gesagt, dass, es ist ein bekanntes Faktum, [das] aber immer wieder Staunen erregend, man weiß ja …, dass erstmal, dass überhaupt zwei Gase in dieser Form im Sinne von H2O eine Flüssigkeit bilden, ist als Phänomen hinzunehmen, das ist nicht weiter zu begründen. Eigenartig ist, dass Wasser bei 4 Grad [Celsius] den sogenannten Anomaliepunkt erreicht hat, den Punkt des größten spezifischen Gewichtes und der größten Dichte. Wenn das nicht so wäre, dann könnte etwa eine Eisfläche sich gar nicht auf dem Wasser halten. Also Wasser dehnt sich aus, wenn es wärmer wird als 4 Grad, aber eigenartiger, rätselhafterweise im Gegensatz zu den meisten anderen Flüssigkeiten, eben dehnt es sich auch aus, wenn es gegen Null Grad geht. So kann man also eine Eisfläche beobachten, die tatsächlich auf dem Wasser gehalten wird. Das spezifische Gewicht ist also geringer als das des 4 Grad kalten Wassers. Das ist eine Anomalie, eine der vielen Merk-würdigkeiten, die zu beobachten ist. Vielleicht mal kurz ein Zitat von Callum Coats hierzu über den Anomaliepunkt des Wassers. Das ist nicht trivial, sondern tatsächlich entscheidend, denn man könnte ja zunächst sagen, das Wasser ist einfach eine anorga-nische Substanz, ja, geradezu ein Mineral. Und doch spüren wir auf aufgrund unserer eigenen Erfahrung mit dem Wasser, dass auch das sogenannte Anorganische im Wasser als das flüssige Fluidale schlechthin, mehr ist als das, es immer auch eine seelische Qualität hat, auch wenn es nicht mit organischen Stoffen direkt durchsetzt ist.
Zitat mal von Callum Coats: „Auch das anomale Expansionsverhalten des Wassers ist ein Faktor von großer Bedeutung. Obwohl dieses Thema zum Teil bereits im Kapitel 7 abgehandelt wurde, sind weitere Ausführungen dazu nötig. Rekapitulieren wir kurz: Das Verhalten des Wassers unterscheidet sich von dem aller anderen Flüssigkeiten. Warum das so ist, ist bis dato unbekannt. Während durchweg alle Flüssigkeiten beim Abkühlen immer dichter werden, erreicht allein das Wasser seine größte Dichte bei einer Temperatur von plus 4 Grad Celsius. Das ist der sogenannte Anomaliepunkt, der entscheidend für die Kraft des Wassers ist und einen großen Einfluss auf seine Qualität hat. Unterhalb dieser Tempe-ratur dehnt sich Wasser wieder aus. Warum? Bei plus 4 Grad Celsius hat es mit einer Dichte von [0,999975] Gramm pro Kubikzentimeter das kleinste Raum-Volumen und lässt sich praktisch nicht weiter komprimieren.“ Sie wissen, dass Flüssigkeiten überhaupt sehr schwer zu komprimieren sind, im Gegensatz zu Gasen, wo das einfacher ist. „Plus 4 Grad Celsius bezeichnet außerdem die Temperatur, bei der Wasser seinen höchsten Energie-gehalt hat und einen Zustand aufweist, den Schauberger als Indifferenz bezeichnet. Mit anderen Worten, bei seinem höchsten natürlichen Grad von Gesundheit, Vitalität und lebensspendendem Potenzial befindet sich Wasser im Zustand seines höchsten inneren Energie-Gleichgewichts und in einer thermisch und räumlich neutralen Verfassung. „Das ist eigentlich rätselhaft. „Um die Gesundheit, Energie und Lebenskraft des Wassers zu schützen, müssen gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, mit denen wir uns später befassen werden. Für den Augenblick ist es vor allem wichtig, dass die +4°C-Anomalie“, so wird es auch genannt, der Anomalie-Punkt des Wassers, „entscheidend für die vielfältigen Funktionen des Wassers ist. Im folgenden Abschnitt sollen Schaubergers Theorien über den Temperatur-Gradienten und ihre Umsetzung behandelt werden. Steigt die Temperatur des Wassers auf über 4 Grad, so dehnt sich aus, wird es kälter als dieser Wert, so beginnt es sich ebenfalls auszudehnen und sein spezifisches Gewicht verringert sich. Diese anomale Ausdehnung unterhalb von 4 Grad ist wichtig für das Überleben der Fische. Wenn das Wasser sich weiter ausdehnt abkühlt, kristallisiert es bei 0 Grad schließ-lich zu Eis und bildet an seiner Oberfläche eine schwimmende, Isolierschicht, die das Leben darunter von den schädlichen Auswirkungen der tiefen winterlichen Lufttemperaturen schützt“, und so weiter.

Also das ist nur eine von vielen Merkwürdigkeiten, die mittels der herkömmlichen Physik und Chemie einfach nicht erklärt werden können, die man einfach als Phänomen konstatieren muss. Und es ist hochinteressant, sich jetzt klar zu machen, wie Wasserqualität hiervon abhängig ist. Da hat Viktor Schauberger eingehend zu geforscht. Ich habe mir ernsthaft überlegt, ob ich vielleicht im Wintersemester eine eigene Vorlesung mache, eine eigene Doppelstunde zu dem Phänomen des Wassers, weil man das nicht in kurzer Form abhandeln kann, auch zur Frage der Strömungen, wie Wasser sich strömend verhält. Was hier auf dieser Zeitschrift drauf ist, ist eines von vielen, ja sehr bekannten und häufig reproduzierten Beispiele aus dem Buch von Theodor Schwenk über das sensible Chaos aus Wasser, Theodor Schwenk (1910 bis 1986), hatte eines der grundlegenden Bücher geschrieben zum Wasser, vor 30 Jahren „Das sensible Chaos“, das die ganze Wasserversorgung enorm beeinflusst und geprägt.

Man kann ja dann auch zeigen, und das möchte ich im Wintersemester eingehender auch tun, dass diese Strömungen und Verwirbelungen auch einen durchaus universellen Charakter haben. Und dabei meine ich nicht nur die berühmte Analogie etwa von Spiralnebeln oder Muschelformationen und Ähnlichem, obwohl das natürlich auch ganz bestimmte Verwirbelungen sind, über die man nachdenken kann, die man denkend meditativ erschließen kann. Also das ist auf jeden Fall ein hochinteressantes Feld, und ich bleibe an diesem Thema dran und versuche das noch mehr zu fundieren und mache es vielleicht, ich werde es in den nächsten Tagen festlegen, was ich im Wintersemester machen möchte. Vielleicht mache ich da also eine Doppelstunde mal ausschließlich zum Wasser.

Also, das ist eine Möglichkeit, dass, was uns so selbstverständlich erscheint, auf eine neue Weise anzugehen in seiner schwer begreifbaren, rätselhaften, mysteriösen und zutiefst anrührenden Qualität. Aber, ich sage es noch mal, Wasser für sich genommen, ist einfach eine anorganische Substanz. Genau genommen, wenn man es so nennen will, ein Mineral, wenn der Begriff hier überhaupt richtig verwendet ist. Und doch spielt es eine so zentrale, eine fundamentale Rolle in jedwedem Lebensprozess. Das wäre das Eine.

Ich habe gesagt, dass die Elemente in der antiken Elementelehre von vornherein immer verbunden waren mit seelischen Qualitäten und habe das ja auch kurz gesagt am Beispiel des Feuers. Feuer also, als das verzehrende, das Transformierende, Feuer als das Element, das eigentlich kein Element ist. Denn was wäre das für ein Element? Machte es überhaupt einen Sinn, wenn man das Feuer in eine Reihe einordnete im Sinne von Erde, fest, Flüssigkeit, das Flüssige, dann Luft und schließlich Feuer? Das ist in der Antike gemacht worden. Das konnte nur deswegen gemacht werden, weil das Feuer von vorn-herein in seinen kosmischen oder metakosmischen Qualitäten betrachtet wurde, als das Aufsteigen, das eigentlich Erdflüchtige. Wasser und Erde, das erdgebundene, Luft, das Erdflüchtige und Feuer, auch das Erdflüchtige.

In dem Buch von Georg Kniebe, einem Physiker, über die vier Elemente, werden viele Beispiele gebracht, wie man Feuer auf eine neue und andere Weise verstehen kann, wie man auch über das Feuer denkend, meditierend hineinkommen kann in andere Formen der Wahrnehmung. Ich habe ja schon vorhin das Nietzsche-Zitat hier gebracht, was hier Kniebe bringt. Ich darf ganz kurz mal den Kommentar hier vorlesen von Kniebe, ich glaube, er ist Physiklehrer am Gymnasium: „Kaum noch einmal zu betonen ist das Wandelbare des Feuers, seine Beweglichkeit, sein Flimmern und Flackern. ,Flamme bin ich sicherlich‘, hieß das Nietzsche-Zitat. Nietzsche erinnert darüber hinaus daran, dass das Feuer immer Nahrung braucht, etwas verzehrt und Asche hinterlässt. Wir könnten hinzufügen: Es verstrahlt etwas, sein Licht, seine Wärme, sein Verbrennungsgas. Alles wird durch das Feuer geändert, vieles geläutert, einiges vernichtet. Eine weitere Frage kann aus dem Gegenüber von Goethes und Nietzsches Texten aufwachen.“ Er zitiert hier vorher einen längeren Text von Goethe über den Granit. Goethe hat den Granit, das Granitgestein als archetypisches Beispiel für das Feste schlechthin gesehen. „Also eine weitere Frage kann aus dem Gegenüber von Goethes und Nietzsches Texten aufwachen? Nietzsche identifiziert sich selbst im Kern seines Wesens mit der Flamme.“ Auch das hat eine uralte Tradition, bis auch in die Naturlyrik hinein, die Seelenlyrik hinein. Es werden immer wieder bestimmte Seelen-Energien mit dem Feurigen identifiziert.

Wie ist das möglich? Ist das jetzt nur so zu verstehen, als ob der Mensch aufgrund seiner Erfahrung des Feuers eine Übertragung vornimmt auf seelisch-psychische Phäno-mene? Oder ist da, für sich genommen, in der Substanz gleichsam des Feurigen, bereits der Zusammenhang angelegt? Es könnte ja auch so sein, was verschiedene Forscher gesagt haben, dass der Mensch durch Katastrophen eine bestimmte Haltung zum Feuer entwickelt hat, unter anderem durch Impakte. Der Wiener Geologe [Alexander] Tollmann hat ja vor fünf, sechs Jahren ein Buch darüber geschrieben, ein dickes Buch, wo er versucht zu zeigen, dass in allen Welten-Mythologien Feuer immer eine sakrale, religiöse Bedeutung hatte, auch im Sinne der Bedrohung. Und zwar führt er das zurück auf einen Kometen-Impakt, der vor 8000 Jahren passiert sei und der einen kollektiven Schock für die Menschheit bedeutet hat. Also ein Komet sei hier eingeschlagen, in sieben Teile zersplittert, in verschiedene Teile eingeschlagen, einer im Pazifik, einer im Atlantischen Ozean, habe eine ungeheure Katastrophe ausgelöst. Das hat man mittlerweile, was da passiert, auch mittels Computersimulation nachvollzogen. Und daraufhin hat er dann die ganzen Schilderungen durchgesehen und hat festgestellt, das können nur Schilderungen eines realen Impakts sein. Und das wäre auch eine Möglichkeit, dass vielleicht die kosmische Bedrohung von vornherein hier mit dem Feurigen verbunden war. Das ist schwer zu sagen.

Es mag sein, es ist möglich, dass eine Menschheitskatastrophe dieser Größen-ordnung im kollektiven Gedächtnis der Menschen einen so bleibenden Eindruck hinter-lassen hat, dass in allen Mythologien der Völker tatsächlich immer wieder auch der bedrohende Charakter, auch im Sinne eines Strafgerichts, des göttlichen Strafgerichts [spürbar ist]. Noch bei Heraklit ist das ja spürbar. Alles wird das Feuer, wenn es herein-bricht, richten und ergreifen, heißt es bei Heraklit. Das haben dann die Stoiker übernom-men und später die Christen auf ihre Weise interpretiert.

„Also Nietzsche identifiziert sich selbst, den Kern seines Wesens, mit der Flamme, und die Überschrift bekräftigt, das ist der Mensch. Ich bin Flamme, sagt die letzte Zeile. Für Goethe dagegen ist der Felsenuntergrund, Grundlage und Widerlager des Eigenseins und doch etwas Getrenntes von ihm. Und auch sein Vergleich mit der Seele wahrt Distanz. Er würde nicht sagen: Ich bin der Fels, die Erde oder etwas Ähnliches. Daraus entnehmen wir die Frage, wenn das Feuer den empfindenden Menschen dazu einlädt, sich mit ihm zu identifizieren, die Erde, das Feste, dagegen eher als Grundlage für mich erlebt wird, besteht wohl eine nähere Verwandtschaft zwischen Ich und Feuer, eine andere zwischen Erde und unserer sichtbaren Lebensgrundlage. Wenn es so wäre, würde allerdings wie Nietzsche nur ein Mensch sprechen können, dem sein Leib weniger nahe stünde als sein eigentliches Ich, was manchen Zeitgenossen doch sehr erstaunen würde.“

Das ist natürlich immer auch eine Frage, die Elemente-Frage ist immer auch eine Frage der Materie überhaupt, des Stoffes: Was ist Materie? Was ist der Stoff, auch vorangetrieben in seine allerfeinsten Verzweigungen? Auch das ist ja eine letztlich kaum im Letzten erklärbare Frage. Aber es hängt damit ganz eng zusammen.

Also ich vermute, dass es eine Möglichkeit geben könnte, ganz vorsichtig gesagt, über bestimmte denkerisch-meditative Betrachtungen von Feuer zu einer anderen Wahrnehmung wieder zu kommen. Das ist auch tief drin in der kollektiven Psyche, in jederlei Hinsicht, bekanntermaßen ja auch in politischen Zusammenhängen. Das Feuer, die Fackel, die elementare Form des Angerührtseins durch die Flamme, durch das aufsteigende Flackern, das Unruhige, sich ständig Bewegende, nie zur Ruhe kommende der Flamme. Und die Elemente sind immer auch verbunden gewesen mit bestimmten zahlensymbolischen Vorstellungen. Es ist kein Zufall, dass man so festgehalten hat an der Vierzahl der Elemente. Das hatte immer eine kosmische oder kosmologische Funktion, die Zahl Vier als eine Grundzahl.

Ich habe ja mal im Winter gesagt, dass die Pythagoreer der Auffassung waren, dass die Summe der beiden ersten Quadratzahlen, der neun und die vier, die 13, kosmische Gerechtigkeit bedeutet, also die Vier als eine kosmische Grundzahl und dann auch die Fünf in gewisser Weise als ihre Vollendung und Krönung in dem Sinne, dass diese Äthersubstanz letztlich allem zugrunde legt, der eigentliche göttliche Stoff der Dinge ist. Das findet man noch in der Renaissance-Philosophie bei Paracelsus zum Beispiel, also letzte Anklänge davon, der ja auch eine Art Elementelehre vorgestellt hat.

Nun mal als kleines Beispiel hier, was die Gebrüder Böhme bringen in ihrem riesigen Material, was sie hier auffächern. Kurzes Zitat mal aus dem Buch [über] „Feuer, Wasser, Luft und Erde ‒ Kulturgeschichte der Elemente“ im Hinblick auf Paracelsus. Da kommt es noch mal so richtig auf den Punkt. Da wird zunächst gesagt: „Der Mensch ist Konzentrat, Auszug, das heißt, die Quintessenz der Natur, so wie das Licht Quintessenz der Elemente ist. Darin drückt sich sein Schöpfungsprivileg aus. Ebenbild Gottes ist er, weil und insofern er Quintessenz der die Natur grundierenden vier Elemente ist.“ Davon ging Paracelsus aus. „Der Mensch ist gleichsam als Mikrokosmos die Manifestation dieser vier Grundelemente der kosmischen Wirklichkeit. Dabei hat der Mensch einen doppelten Leib, den korporalischen und den siderischen. Darin folgt Paracelsus, dem sowohl platonischen wie christlichen anthropologischen Dualismus. Er gibt ihm freilich seine Pointe. Der korporalische Leib, also der physisch-sinnliche Leib, wird im Wesentlichen aus Erde und Wasser gebildet. Das entspricht dem Lehm, Schlamm, Tonklos, woraus der Mensch geformt wird, und schwingt in der Luft, wie das Lebensmedium auch Chaos heißt. Sein anderer Körper ist von der siderischen Materie, also dem Element Feuer, und bildet seinen materialisierten Geistkörper.“ Jetzt Zitat, selbst von Paracelsus: „So ist also der Mensch in zween“, also zwei, „Leiber gesetzt. Das ist in den sichtbaren und den unsichtbaren, das ist in den elementischen und himmlischen.“ Also der irdisch-sinnliche Mensch, der Mikrokosmos, hat den elementischen Leib und daneben noch einen astralischen Leib. Paracelsus hat diesen Begriff erfunden, der dann in der abendländischen Esoterik ja so eine zentrale Rolle gespielt, also den Astralleib.

„Nach diesem merkt“, jetzt weiter, „der Leib kommt aus den Elementen, der Geist aus dem Gestirn. Aus dem folgt jetzt, dass die Elemente den Leib führen müssen und der Himmel seinen Geist. Das ist, was die Elemente handeln, dient in dem Leib des Blutes und Fleisches, der aus den Elementen ist. Und was der Himmel im Menschen himmlisch handelt, das dient in den Sinnen und die Gedanken, weiter aus den Elementen isst und trinkt er zur Erhaltung seines Bluts und Fleisches, aus dem Gestirn ist er sein Sinnen und Gedanken in seinem Geist.“ Und so weiter.

Also auch bei Paracelsus spielt das eine ganz zentrale Rolle, dass der Mensch eine Konfiguration des Elementischen ist, also eine Gestaltkonfiguration der Elemente. Und auch bei Paracelsus changiert das zwischen der physisch-sinnlichen Bedeutung und der Bedeutung im Sinne der seelischen Qualitäten, das auch bei Goethe ständig auftaucht. Wenn sie sich an das Zitat erinnern, aus dem „Faust II“, da ist ja dieses schockartig Angeblickt-werden quasi vom Licht, das Feuer, auch das Feuermeer, gleichzeitig dann das metaphysische Licht, ohne dass das gleichgesetzt wird, also das physisch-sinnliche Licht, wenn man das überhaupt so nennen darf, ich halte das schon [für] falsch, überhaupt vom physischen Licht zu sprechen, aber sagen wir es mal in Anführungszeichen. Also das physisch-sinnliche Licht ist sozusagen die Manifestation eines dahinter stehenden, quasi göttlichen Feuers, des metaphysischen Lichtes. Man kann ja so weit gehen zu sagen, dass das Licht überhaupt, auch das sogenannte physische Licht, letztlich etwas zutiefst Immaterielles ist.

Und man soll sich nicht täuschen lassen durch bestimmte, sagen wir mal, Modellvorstellungen der neueren Physik. Photonen sind nie bewiesen worden. Auch das mag überraschen. Es ist eine Modellvorstellung; eine in sich konsistente Theorie der Photonen als Teilchen gibt es nicht. Das hat unter anderem der Arthur Zajonc, ein Spezialist auf dem Gebiet als Quantenoptiker, auch immer wieder herausgestellt: Es ist nicht möglich, es ist eine Modellvorstellung. Noch nie hat einer in direktem eigentlichen Sinne ein Photon registrieren können. Das ist auch wichtig. Das Licht hat viele Rätselhaftigkeiten und Anomalien. Zum Beispiel zeigt Zajonc auch auf, dass das Licht in bestimmten experimen-tellen Zusammenhängen sogar verweigert, den Ort genau fixieren zu lassen, es hat quasi keinen festlegbaren Ort. Es wimmelt von Rätselhaftigkeiten und je mehr sich etwa die Quanten-Optik mit dem Licht beschäftigt, umso rätselhafter wird das Ganze.

Also man muss das mit allergrößter Behutsamkeit erst einmal angehen, dass man nicht Modellvorstellungen, die gerade mal im Schwange sind, einfach so übernimmt. Im engeren Sinne gibt es dann auch keine Bio-Photonen, sondern es ist etwas Anderes. Das heißt nicht, dass es sie nicht geben sollte oder könnte, sondern es ist nicht belegt. Es ist nicht wirklich konsistent, restlos überzeugend klargemacht, dass Licht so etwas sein könnte wie winzigste Korpuskeln im Sinne einer Wiederbelebung der Newtonschen Korpuskular-Theorie.

Also da ist noch ungeheuer viel zu erforschen, und die sogenannten Elemente bieten da interessante Möglichkeiten. Und das Wasser ist vielleicht das signifikanteste Beispiel, weil man am Wasser am direktesten zeigen kann, wo die Punkte liegen und zwar empirisch zeigen kann, nicht abstrakt spekulativ, sondern wirklich: Wie bewegt sich das Wasser? Wie sind ganz bestimmte Strömungen, wie verwirbelt es sich? Was geschieht hier mit den gravitativen Wirkungen? Warum können Forellen zum Beispiel einen Wasserfall aufwärts springen, hüpfen? Warum können sie das, als Beispiel? Was passiert da genau? Das kann man also empirisch auch nachweisen und zeigen.

Und insofern ist dieses Thema der Elemente eine hoch spannende Frage, auch im Hinblick auf eine mögliche, wie ich das nenne, integrale Naturphilosophie und bietet viele Ansatzpunkte. Wichtig ist, es sind empirische Ansatzpunkte. Es ist nichts. Es geht nicht darum, sich in eine Elemente-Mystik, sage ich mal, hineinzufantasieren. Das wäre vollkommen verfehlt. Es geht um ein denkendes Betrachten, denkende Anschauung, wie Goethe das nennt, dieser Elemente, etwa des Wassers. Und was ich da gelesen habe, auch in anderen Büchern dieser Art, ist wirklich staunenswert. Das sind wirklich Sachen, über die man normalerweise nicht nachdenkt, weil Modelle den Blick auf die elementarsten Phänomene verstellt haben. Und das ist auch ein wichtiger Impuls überhaupt darin, wieder genau hin zu gucken: Was sind die Phänomene?

In diesem Sinne plädiere ich dann wirklich für eine Art Phänomenologie: wirklich die Phänomene angucken und nicht von vornherein, Feuer? na ja, Stichwort Oxidation oder Wasser, H2O. Als ob damit irgendetwas ausgesagt sei, was die eigentliche Qualität, unsere erfahrungsmäßige, unsere empirische Qualität anlangt.

Insofern hat da auch Goethe Recht, wenn er versuchte, genau immer wieder das Augenmerk darauf zu richten. Und wenn das nicht geschieht, glaube ich, kommt man da keinen Millimeter weiter. Also da ist ein wirklich, ein wirklich hochinteressanter Ansatzpunkt.

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